Celsissimus
By Arthur Achleitner

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Vorwort.

Zum Geleit seien nur wenige Worte vorausgeschickt.

Der geneigte Leser wolle nicht an Bischöfe und Priester unserer Zeit denken, wenn er an Wolf Dietrich, den erhabenen Kirchenfürsten des 16. Jahrhunderts denkt und seine Schicksale liest. Die Verhältnisse der damaligen Zeit lagen ganz anders, wie denn auch für die Erwählung eines Kirchenfürsten nicht kirchlich frommes Leben, sondern adelige Geburt erforderlich war. Der Adel beanspruchte die hohen und einträglichen Würden der Kirche, er allein war stiftsfähig und bestrebt, solche Stellen, weil das Leben versorgend, an sich zu bringen.

In die Zeit Wolf Dietrichs, eines genial veranlagten Adeligen, fiel die Restaurationsbewegung, von diesem Fürsten erwartete man Ausrottung des Protestantismus, der immer wieder auflodernden Kelchbewegung, Berufung der Jesuiten nach Salzburg, Wiederherstellung des Cölibates, Anforderungen, die über eines selbst genialen Mannes Kräfte gehen mußten, zumal wenn die Erziehung, das Leben in römischen Palästen der Gedankenwelt eine ganz andere Richtung gegeben.

Wolf Dietrich, der seine Fehler durch Sturz und lange Gefangenschaft sühnte, ist die interessanteste Erscheinung in Salzburgs Geschichte, die unvergessen in dankbarer Erinnerung fortleben wird, so lange die schöne Stadt Salzburg, welcher er das heutige Gepräge gegeben, bestehen wird.

München, im Herbst 1900.

Der Verfasser.

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Vorwort.  •  I  •  II.  •  III.  •  IV.  •  V.  •  VI.  •  VII.  •  VIII.  •  IX.  •  X.  •  XI.  •  XII.  •  XIII.  •  XIV.  •  XV.  •  Fußnoten

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